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Montag, 25. Juni 2012
ein Gruß aus Jasper wieder mit Internet
rabenvogel, 02:25h
Donnerstag, 21.6.12
Heute sind wir von Calgary zunächst zurück nach Banff gefahren. Unterwegs gab es wieder eine Touristenansammlung am Highway, diesmal wegen eines Hirsches. Dirk denkt es war ein Waipiti Hirsch (etwas kleiner als eine Kuh). Wir waren nur ca.4-5m von ihm entfernt, er fraß am Straßenrand gemütlich Gras. Er hatte ein herrlich nussbraunes Fell und ein großes, samtenes Geweih.
Etwas später war noch ein kleiner Schwarzbär zu sehen, haben diesmal aber nicht angehalten. Wir warten auf die Grizzlybären. Also was es an besonderen Tieren hier in Kanada so zu sehen gibt, haben wir mit Sicherheit schon viel abgedeckt. In Banff angekommen, gab es Mittagspause und wir erledigten den notwendigen Wocheneinkauf. Anschließend ging es dann an den „Lake Louise“. Bevor wir uns einen Campground suchten, fuhren wir gleich erst mal zu einem benachbartem See, dem „Lake Moraine“. Uns bot sich dort eine einmalige, traumhafte Kulisse.
Man kann es kaum so beschreiben, dass es auch nur annähernd so bei Euch ankommt, wie wir es erlebt haben. Das heute musste Kanada sein. Wir gingen vom Parkplatz aus ca. 500m bergauf. Oben angekommen ein herrlicher Ausblick. Dazu kommt, dass es heute mal sonnig und auch recht warm war – macht viel aus. Um uns herum die Rocky Mountains, an der Spitze mit Schnee bedeckt, weiter unten mit herrlich grünen Nadelwäldern bewachsen. Und unterhalb von uns, umschlossen von den Bergen, ein wunderschöner türkisfarbener See. In dessen Oberfläche spiegelte sich die umgebende Landschaft, verschiedenfarbige Kanus wurden über den See geschippert, es zwitscherten Vögel, es war ruhig und entspannend. Also wirklich traumhaft, wir haben so was vorher noch nicht gesehen. Heute wäre es soooooooo schön gewesen, Euch alle dabei zu haben, um das Erlebte mit Euch zu teilen. Tina sehnte sich sehr nach ihrer Familie, von denen manch einer das, was wir erleben dürfen, wahrscheinlich nie erleben wird. Und das ist sooooooooo schade. Wir versuchten zwar, wirklich gute Fotos zu schießen, damit Ihr zumindest bildhaft dabei sein könnt, aber die Bilder werden Euch nie und nimmer das vermitteln können, was wir live gesehen haben, leider.
Heute wie gesagt hatten wir das erste Mal so richtig das Gefühl, ja, wir sind in Kanada, so was gibt’s nur hier. Kommen aus dem Schwärmen gar nicht raus. Gegen halb sechs waren wir dann auf dem „Lake Louise Campground“ angekommen, der war schon ganz schön voll, viele Touristen hier unterwegs. Der Campground ist z. T. sogar mit Starkstromzaun abgegrenzt, damit die Camper, die nur mit Zelt unterwegs sind, vor den Bärenbesuchen sicher sind. Ganz hier in der Nähe muss außerdem eine Eisenbahnlinie verlaufen, denn es kam bisher stündlich ein Zug vorbei, der ganz schön laute Signale von sich gab. Tessa war jedes Mal sehr erschrocken, wir hoffen, die Nacht ist nicht allzu viel Betrieb und auch morgen Früh geht es erst etwas später los. Na mal sehen. Wir hatten nämlich heute Morgen schon ein hoffentlich einmalig bleibendes Erlebnis. Tina wurde wie gewohnt von Tessa geweckt, die zwei alberten ne Weile rum und dann wurden die Rollos hochgezogen. Herrlicher Sonnenschein draußen, Autos fuhren schon herum, wir wollten aufstehen. Dirk war mittlerweile schon in seinen Klamotten, als er plötzlich zu Tina meinte, es sei erst kurz vor sechs Uhr. Wir konnten es gar nicht fassen, Tessa war topfit. Wir schauten auf allen Uhren nach, die wir zur Verfügung hatten und tatsächlich, es stimmte. Also kurz entschlossen alle drei wieder ins Bett, Rollos wieder runtergezogen, wir Großen dachten schon voller Grauen daran, was unsere Kleine gleich für ein Theater veranstalten wird. Haben aber falsch gedacht, wir legten sie hin, sangen kurz ihr Einschlaflied und weg war sie wieder, bis halb acht. Gott sei Dank. Naja, warten wir mal ab, wie es mit dem Zug hier weiter geht. Euch allen viele Grüße und bis bald!
Freitag, 22.6.12
Was für ein Tag heute, puh!!! Also erst mal zum Zug – der machte keine weiteren Probleme, konnten ruhig schlafen. Der erste Zug kam ca. halb acht und machte da auch erst Signale. Da waren wir aber schon wach. Tina hatte die Idee, sofort nach dem Aufstehen mit dem WoMo zum Parkplatz am „Lake Louise“ zu fahren, da sie in den Büchern gelesen hat, dass der schon zeitig am Morgen übervoll sein soll und weil das Licht am Morgen zum Fotos schießen dann am besten ist. Gesagt, getan. Waren halb neun da und frühstückten dann vor Ort. Anschließend machten wir uns fertig für eine „kleine“ Wanderung zum „Lake Agnes“, der 380m über dem „Lake Louise“ liegt. Bevor es da hinauf ging, standen wir kurz hinter dem Parkplatz erst mal am „Lake Louise“ selbst, ebenfalls ein schöner, großer, türkisfarbener See inmitten von den Rockies und saftig grünen Nadelwäldern.
Wie es in den Büchern steht, hätte es womöglich noch idyllischer gewirkt, wären nicht so arg viele Touristen unterwegs da. Wir eingeschlossen. Es wimmelte nur so vor Menschen. Dann ging es auf über den „Lake Agnes Trail“ – einem 3,4km langen, angeblich nicht sehr steilen Wanderweg. Also ganz ehrlich – Tina war schon nach dem ersten Kilometer völlig k. o. Sie hatte einen knallroten Kopf, das Wasser lief und sie war schon nach halber Strecke völlig durchgeschwitzt. Zu ihrer Verteidigung müssen wir sagen, sie trug die schlafende Tessa im Ergobaby auf dem Rücken und warm war es auch ganz schön. Hatten heut wieder ganz schönes Wetter. Aber Dirk trug auch recht viel, die Rückentrage, in der Tessa aber nicht sitzen wollte und unseren vollen, schweren Rucksack, war aber bei weitem fitter, als Tina. Die Kondition Tinas ließ also sehr zu wünschen übrig. Kurz vor dem Ziel kamen wir an den kleinen See „Lake Mirror“, er liegt ca. 700m vorm „Lake Agnes“, da wurde Tessa wach. Wir legten ne kurze Pause ein, dann ging es noch das letzte Stück bergauf. Und im Nachhinein war es schon ein ganz schön steiler Aufstieg, die Bücher haben gelogen! Naja, oben angekommen, auf 2118m, war alles vergessen. Herrlicher Ausblick, noch ganz viel Schnee überall, trotz dass es vom Gefühl her schon schön warm war, der See selbst war allerdings noch zu ca. 80% zugefroren.
Dirk machte, alleine allerdings, noch einen extra Kurztrip an das andere Ende des „Lake Agnes“, Tessa war lieber nach Spielen mit Steinen und nicht schon wieder nach „herumgeschleppt“ werden. Tina wäre zwar auch gern mitgegangen, aber es geht nun mal nicht mehr alles so wie man es gewohnt war ohne Kind. Dirks Wanderung führte z. T. durch kniehohen Schnee, weshalb er dann auch relativ schnell umkehrte. Wir machten Mittag da oben und blieben, bis Tessa wieder müde genug für ihren Mittagsschlaf war, dann ging es wieder bergab. Unterwegs trafen wir Pferde mit Reitern, die den Weg also beritten hinter sich brachten. Und, als wir nun so leichten Fußes bergab unterwegs waren, kamen uns viele schnaufende, schwitzende, im Gesicht arg gerötete Menschen entgegen, die auch nicht mehr so viel Lust zum Reden hatten, nach dem Aufstieg, so schien es uns. Unsere Ebenbilder eben. Dirk fragte einen Mann, ob er mal ein Foto von uns zu dritt machen würde, er nickte nur, zitterte beim Abknipsen und ging weiter seines Weges. Also war schon ein wenig anstrengend, bzw. ein wenig sehr anstrengend. Am WoMo angekommen war erst mal Sachenwechsel angesagt und dann gab es in Ruhe Kaffee. Danach packten wir die Kurze in den Kinderwagen und gingen noch mal an den „Lake Louise“, an dem direkt das Nobelhotel „The Fairmont Chateau Lake Louise“ liegt. Eine Nacht kostet hier 490 Dollar! Man konnte sich das Erdgeschoss mit Restaurant, Souvenirläden und, und, und ansehen. Es spielte gerade live eine Musikerin mit Harfe – Tessa, und auch wir, fanden es sehr toll. Im Großen und Ganzen war es aber nicht das, was wir uns unter einem feinen Nobelhotel vorstellen, es erweckte ein wenig den Eindruck eines Jagdhotels. Überall große dunkle Teppiche, dunkles Geländer, Kronleuchter – riesig – mit Geweihen, präparierte Tiere bzw. deren Köpfe, die an den Wänden hingen. Die Angestellten trugen eine Art Jagduniform. War also nicht ganz so unser Fall. Um halb sechs etwa waren wir zurück auf unserem Campground, der selbe, wie letzte Nacht, es ist wohl der Einzige hier in der Region, und alt werden wir heute auf keinen Fall. Sind wieder mal, wie schon so oft die Tage abends, ganz schön breit. Also dann, wir hoffen, Ihr habt noch Spaß beim Lesen. Bis bald. Hatten gestern schon Halbzeit, die Zeit rennt nach wie vor, jeder Tag vergeht rasend schnell. Sind bis jetzt ca. 2200km gefahren.
Samstag, 23.6.12
Heute war nicht ganz so viel los bei uns in Kanada. Fuhren nach dem Frühstück in den Yoho – NP und dort direkt an den „Emerald Lake“, dem größten See des NP.
Während es am Morgen in Strömen regnete, schien nun hier die Sonne und wir fühlten uns gleich wieder etwas wohler.
Auch war es hier nicht so menschenüberflutet wie am „Lake Louise“ die letzten zwei Tage. Nach dem Mittag ging es weiter an die 7km entfernte „Natural Bridge“
– eine Steinbrücke, die der „Kicking Horse River“ in den Fels gefressen hat. Um uns herum tobendes Wasser, Tessa ist wie jedes Mal, wenn sie Wasser sieht oder hört, hin und weg.
Im Anschluss daran fahren wir eine 14km lange Stichstraße, die in das „Yoho – Valley“ führt, zu den „Takakkaw Falls“.
Wir fuhren dabei durch drei echt krasse Serpentinen, mussten in einer Kurve sogar zweimal vor und zurück stoßen, damit wir weiter fahren konnten. Wahnsinn. Die Wasserfälle stürzen 254m im freien Fall in die Tiefe zum „Yoho – River“ und sind angeblich die schönsten und zweitgrößten hier in Kanada. Wir fanden sie sehr beeindruckend und konnten bis fast ganz ran gehen. Waren danach natürlich etwas nass, aber das macht bei dem Erlebten nichts im Geringsten. Mittlerweile war nur leider die Sonne wieder verschwunden. Wenn sie geschienen hätte, wäre es möglich gewesen, einen wunderschönen Regenbogen zu sehen – wir kamen nicht in den Genuss.
Wie schon so oft in den Tagen hier in Kanada begann es dann, sich wieder einzuregnen und wir fuhren in Richtung Jasper. Unterwegs fanden wir unseren Provincial Park „Rampert Creek“ zum Übernachten und da stehen wir nun und lassen den Tag so ausklingen. Fühlen uns derzeit etwas abgeschirmt von der Öffentlichkeit. Haben keinen Handyempfang, kein Internet, wissen auch noch nicht, wann wir mal wieder etwas im Blogg veröffentlichen können, schade. Vielleicht ja doch schon morgen, mal sehen. Sind auch meist ganz gespannt, ob wir was von Euch aus der Heimat hören. Also, lasst es Euch gut gehen und bis demnächst.
Heute sind wir von Calgary zunächst zurück nach Banff gefahren. Unterwegs gab es wieder eine Touristenansammlung am Highway, diesmal wegen eines Hirsches. Dirk denkt es war ein Waipiti Hirsch (etwas kleiner als eine Kuh). Wir waren nur ca.4-5m von ihm entfernt, er fraß am Straßenrand gemütlich Gras. Er hatte ein herrlich nussbraunes Fell und ein großes, samtenes Geweih.
Etwas später war noch ein kleiner Schwarzbär zu sehen, haben diesmal aber nicht angehalten. Wir warten auf die Grizzlybären. Also was es an besonderen Tieren hier in Kanada so zu sehen gibt, haben wir mit Sicherheit schon viel abgedeckt. In Banff angekommen, gab es Mittagspause und wir erledigten den notwendigen Wocheneinkauf. Anschließend ging es dann an den „Lake Louise“. Bevor wir uns einen Campground suchten, fuhren wir gleich erst mal zu einem benachbartem See, dem „Lake Moraine“. Uns bot sich dort eine einmalige, traumhafte Kulisse.
Man kann es kaum so beschreiben, dass es auch nur annähernd so bei Euch ankommt, wie wir es erlebt haben. Das heute musste Kanada sein. Wir gingen vom Parkplatz aus ca. 500m bergauf. Oben angekommen ein herrlicher Ausblick. Dazu kommt, dass es heute mal sonnig und auch recht warm war – macht viel aus. Um uns herum die Rocky Mountains, an der Spitze mit Schnee bedeckt, weiter unten mit herrlich grünen Nadelwäldern bewachsen. Und unterhalb von uns, umschlossen von den Bergen, ein wunderschöner türkisfarbener See. In dessen Oberfläche spiegelte sich die umgebende Landschaft, verschiedenfarbige Kanus wurden über den See geschippert, es zwitscherten Vögel, es war ruhig und entspannend. Also wirklich traumhaft, wir haben so was vorher noch nicht gesehen. Heute wäre es soooooooo schön gewesen, Euch alle dabei zu haben, um das Erlebte mit Euch zu teilen. Tina sehnte sich sehr nach ihrer Familie, von denen manch einer das, was wir erleben dürfen, wahrscheinlich nie erleben wird. Und das ist sooooooooo schade. Wir versuchten zwar, wirklich gute Fotos zu schießen, damit Ihr zumindest bildhaft dabei sein könnt, aber die Bilder werden Euch nie und nimmer das vermitteln können, was wir live gesehen haben, leider.
Heute wie gesagt hatten wir das erste Mal so richtig das Gefühl, ja, wir sind in Kanada, so was gibt’s nur hier. Kommen aus dem Schwärmen gar nicht raus. Gegen halb sechs waren wir dann auf dem „Lake Louise Campground“ angekommen, der war schon ganz schön voll, viele Touristen hier unterwegs. Der Campground ist z. T. sogar mit Starkstromzaun abgegrenzt, damit die Camper, die nur mit Zelt unterwegs sind, vor den Bärenbesuchen sicher sind. Ganz hier in der Nähe muss außerdem eine Eisenbahnlinie verlaufen, denn es kam bisher stündlich ein Zug vorbei, der ganz schön laute Signale von sich gab. Tessa war jedes Mal sehr erschrocken, wir hoffen, die Nacht ist nicht allzu viel Betrieb und auch morgen Früh geht es erst etwas später los. Na mal sehen. Wir hatten nämlich heute Morgen schon ein hoffentlich einmalig bleibendes Erlebnis. Tina wurde wie gewohnt von Tessa geweckt, die zwei alberten ne Weile rum und dann wurden die Rollos hochgezogen. Herrlicher Sonnenschein draußen, Autos fuhren schon herum, wir wollten aufstehen. Dirk war mittlerweile schon in seinen Klamotten, als er plötzlich zu Tina meinte, es sei erst kurz vor sechs Uhr. Wir konnten es gar nicht fassen, Tessa war topfit. Wir schauten auf allen Uhren nach, die wir zur Verfügung hatten und tatsächlich, es stimmte. Also kurz entschlossen alle drei wieder ins Bett, Rollos wieder runtergezogen, wir Großen dachten schon voller Grauen daran, was unsere Kleine gleich für ein Theater veranstalten wird. Haben aber falsch gedacht, wir legten sie hin, sangen kurz ihr Einschlaflied und weg war sie wieder, bis halb acht. Gott sei Dank. Naja, warten wir mal ab, wie es mit dem Zug hier weiter geht. Euch allen viele Grüße und bis bald!
Freitag, 22.6.12
Was für ein Tag heute, puh!!! Also erst mal zum Zug – der machte keine weiteren Probleme, konnten ruhig schlafen. Der erste Zug kam ca. halb acht und machte da auch erst Signale. Da waren wir aber schon wach. Tina hatte die Idee, sofort nach dem Aufstehen mit dem WoMo zum Parkplatz am „Lake Louise“ zu fahren, da sie in den Büchern gelesen hat, dass der schon zeitig am Morgen übervoll sein soll und weil das Licht am Morgen zum Fotos schießen dann am besten ist. Gesagt, getan. Waren halb neun da und frühstückten dann vor Ort. Anschließend machten wir uns fertig für eine „kleine“ Wanderung zum „Lake Agnes“, der 380m über dem „Lake Louise“ liegt. Bevor es da hinauf ging, standen wir kurz hinter dem Parkplatz erst mal am „Lake Louise“ selbst, ebenfalls ein schöner, großer, türkisfarbener See inmitten von den Rockies und saftig grünen Nadelwäldern.
Wie es in den Büchern steht, hätte es womöglich noch idyllischer gewirkt, wären nicht so arg viele Touristen unterwegs da. Wir eingeschlossen. Es wimmelte nur so vor Menschen. Dann ging es auf über den „Lake Agnes Trail“ – einem 3,4km langen, angeblich nicht sehr steilen Wanderweg. Also ganz ehrlich – Tina war schon nach dem ersten Kilometer völlig k. o. Sie hatte einen knallroten Kopf, das Wasser lief und sie war schon nach halber Strecke völlig durchgeschwitzt. Zu ihrer Verteidigung müssen wir sagen, sie trug die schlafende Tessa im Ergobaby auf dem Rücken und warm war es auch ganz schön. Hatten heut wieder ganz schönes Wetter. Aber Dirk trug auch recht viel, die Rückentrage, in der Tessa aber nicht sitzen wollte und unseren vollen, schweren Rucksack, war aber bei weitem fitter, als Tina. Die Kondition Tinas ließ also sehr zu wünschen übrig. Kurz vor dem Ziel kamen wir an den kleinen See „Lake Mirror“, er liegt ca. 700m vorm „Lake Agnes“, da wurde Tessa wach. Wir legten ne kurze Pause ein, dann ging es noch das letzte Stück bergauf. Und im Nachhinein war es schon ein ganz schön steiler Aufstieg, die Bücher haben gelogen! Naja, oben angekommen, auf 2118m, war alles vergessen. Herrlicher Ausblick, noch ganz viel Schnee überall, trotz dass es vom Gefühl her schon schön warm war, der See selbst war allerdings noch zu ca. 80% zugefroren.
Dirk machte, alleine allerdings, noch einen extra Kurztrip an das andere Ende des „Lake Agnes“, Tessa war lieber nach Spielen mit Steinen und nicht schon wieder nach „herumgeschleppt“ werden. Tina wäre zwar auch gern mitgegangen, aber es geht nun mal nicht mehr alles so wie man es gewohnt war ohne Kind. Dirks Wanderung führte z. T. durch kniehohen Schnee, weshalb er dann auch relativ schnell umkehrte. Wir machten Mittag da oben und blieben, bis Tessa wieder müde genug für ihren Mittagsschlaf war, dann ging es wieder bergab. Unterwegs trafen wir Pferde mit Reitern, die den Weg also beritten hinter sich brachten. Und, als wir nun so leichten Fußes bergab unterwegs waren, kamen uns viele schnaufende, schwitzende, im Gesicht arg gerötete Menschen entgegen, die auch nicht mehr so viel Lust zum Reden hatten, nach dem Aufstieg, so schien es uns. Unsere Ebenbilder eben. Dirk fragte einen Mann, ob er mal ein Foto von uns zu dritt machen würde, er nickte nur, zitterte beim Abknipsen und ging weiter seines Weges. Also war schon ein wenig anstrengend, bzw. ein wenig sehr anstrengend. Am WoMo angekommen war erst mal Sachenwechsel angesagt und dann gab es in Ruhe Kaffee. Danach packten wir die Kurze in den Kinderwagen und gingen noch mal an den „Lake Louise“, an dem direkt das Nobelhotel „The Fairmont Chateau Lake Louise“ liegt. Eine Nacht kostet hier 490 Dollar! Man konnte sich das Erdgeschoss mit Restaurant, Souvenirläden und, und, und ansehen. Es spielte gerade live eine Musikerin mit Harfe – Tessa, und auch wir, fanden es sehr toll. Im Großen und Ganzen war es aber nicht das, was wir uns unter einem feinen Nobelhotel vorstellen, es erweckte ein wenig den Eindruck eines Jagdhotels. Überall große dunkle Teppiche, dunkles Geländer, Kronleuchter – riesig – mit Geweihen, präparierte Tiere bzw. deren Köpfe, die an den Wänden hingen. Die Angestellten trugen eine Art Jagduniform. War also nicht ganz so unser Fall. Um halb sechs etwa waren wir zurück auf unserem Campground, der selbe, wie letzte Nacht, es ist wohl der Einzige hier in der Region, und alt werden wir heute auf keinen Fall. Sind wieder mal, wie schon so oft die Tage abends, ganz schön breit. Also dann, wir hoffen, Ihr habt noch Spaß beim Lesen. Bis bald. Hatten gestern schon Halbzeit, die Zeit rennt nach wie vor, jeder Tag vergeht rasend schnell. Sind bis jetzt ca. 2200km gefahren.
Samstag, 23.6.12
Heute war nicht ganz so viel los bei uns in Kanada. Fuhren nach dem Frühstück in den Yoho – NP und dort direkt an den „Emerald Lake“, dem größten See des NP.
Während es am Morgen in Strömen regnete, schien nun hier die Sonne und wir fühlten uns gleich wieder etwas wohler.
Auch war es hier nicht so menschenüberflutet wie am „Lake Louise“ die letzten zwei Tage. Nach dem Mittag ging es weiter an die 7km entfernte „Natural Bridge“
– eine Steinbrücke, die der „Kicking Horse River“ in den Fels gefressen hat. Um uns herum tobendes Wasser, Tessa ist wie jedes Mal, wenn sie Wasser sieht oder hört, hin und weg.
Im Anschluss daran fahren wir eine 14km lange Stichstraße, die in das „Yoho – Valley“ führt, zu den „Takakkaw Falls“.
Wir fuhren dabei durch drei echt krasse Serpentinen, mussten in einer Kurve sogar zweimal vor und zurück stoßen, damit wir weiter fahren konnten. Wahnsinn. Die Wasserfälle stürzen 254m im freien Fall in die Tiefe zum „Yoho – River“ und sind angeblich die schönsten und zweitgrößten hier in Kanada. Wir fanden sie sehr beeindruckend und konnten bis fast ganz ran gehen. Waren danach natürlich etwas nass, aber das macht bei dem Erlebten nichts im Geringsten. Mittlerweile war nur leider die Sonne wieder verschwunden. Wenn sie geschienen hätte, wäre es möglich gewesen, einen wunderschönen Regenbogen zu sehen – wir kamen nicht in den Genuss.
Wie schon so oft in den Tagen hier in Kanada begann es dann, sich wieder einzuregnen und wir fuhren in Richtung Jasper. Unterwegs fanden wir unseren Provincial Park „Rampert Creek“ zum Übernachten und da stehen wir nun und lassen den Tag so ausklingen. Fühlen uns derzeit etwas abgeschirmt von der Öffentlichkeit. Haben keinen Handyempfang, kein Internet, wissen auch noch nicht, wann wir mal wieder etwas im Blogg veröffentlichen können, schade. Vielleicht ja doch schon morgen, mal sehen. Sind auch meist ganz gespannt, ob wir was von Euch aus der Heimat hören. Also, lasst es Euch gut gehen und bis demnächst.
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Donnerstag, 21. Juni 2012
Ausflug nach Calgary Downtown
rabenvogel, 09:21h
Mittwoch, 20.6.12
Hallo an alle. Sind seit gestern Mittag etwa in Calgary. Die Fahrt hierher gestern war etwas anstrengend. Sind so ziemlich durchgefahren – für Tessa zum Schluss hin ganz schön anstrengend, sie hatte dann Hunger und keine Lust mehr, in ihrem Autositz zu sitzen. Sie hielt aber tapfer durch, bis auf eine kurze Schreiattacke zum Ende hin, da mussten wir dann durch. Waren so ca. 12.30 Uhr auf dem Parkplatz des Canada Olympic Park, wo 1988 die olympischen Disziplinen Skispringen, Bobfahren und Rodeln stattfanden. Heute findet sich in dem Gelände dort ein großer Wintersport und Mountainbike – Park. Wir waren von der Anlage selbst ein wenig enttäuscht, hatten uns mehr darunter vorgestellt. Erschien alles nicht so gepflegt und wir konnten uns schlecht vorstellen, dass dort mal so ein großes Ereignis stattgefunden hat. Haben uns letztlich die noch erhaltenen vier Schanzen angesehen
und hatten wieder mal Glück – uns hat ein älterer Herr mitbekommen, wie wir gerade auf eine der Schanzen hinausgingen. Er folgte uns und es stellte sich heraus, dass er einer der Angestellten dort ist. Er ging die ganze Zeit mit uns mit und erklärte uns so einiges, was die Olympischen Spiele damals betraf. Wir hatten also eine Art kleine Führung umsonst. Zwar auf Englisch, aber wir haben ihn recht gut verstanden. Zurück in unserem WoMo fing es wieder mal kräftig an zu regnen. Wir waren bedient und suchten uns erst mal einen Campground. Dieser befand sich im Prinzip direkt westlich von dem Olympic Park, allerdings fanden wir den Weg dahin erst nicht und machten ungewollt noch ne halbe Rundfahrt um den Stadtrand von Calgary. War ein wenig ärgerlich, kamen aber letztlich noch hier an. Eigentlich wollten wir mit Tessa am Nachmittag endlich mal etwas auf die Wiese, im Freien spielen, sie mal etwas krabbeln und laufen lassen, schaukeln gehen, aber daraus wurde nichts. Mussten notgedrungen den ganzen Rest des Tages im WoMo verbringen, da es sich einregnete.
Heute dann herrlicher Sonnenschein am Morgen, gutes Wetter um Calgary unsicher zu machen.
Die Betreiberin des Campgrounds gab uns den Rat, mit dem WoMo auf einen Park & Ride am Stadtrand zu fahren und von dort aus dann die S-Bahn zu nehmen, um nach Downtown zu gelangen. So haben wir es dann auch gemacht und es war die beste Lösung im Nachhinein. Hätten im Stadtzentrum nie und nimmer einen Parkplatz für ein WoMo gefunden. Als wir in Downtown einfuhren, zeigte sich ein Bild von riesigen verglasten Hochhäusern, u. a. zahlreiche Ölkonzerne und Banken. Die einzelnen Häuser sind mit einer Art Gangway über die Straßen verbunden, 15 Fuß über dem Erdboden.
Man kann also, wenn man möchte, ohne auf die Straße zu müssen, mehrere Blocks erreichen. Außerdem ist ein einzelnes Hochhaus schon wie eine kleine Stadt für sich. In jedem gibt es Restaurants, Läden, Dienstleister, Verweiloasen, Büros/ Arbeitsplätze, usw. Wie im Film. Es wimmelte vor Menschen, überall begegneten uns Geschäftsleute, vorrangig Männer in Anzügen, wenige Frauen. Das war sehr auffällig. Die Hauptshopping – Straße der Stadt, die „Stephen Avenue“, erkundeten wir als erstes. Von da aus ging es auf den 191m hohen Calgary Tower, von dem aus wir einen herrlichen Rundumblick über ganz Calgary hatten, ganz im Hintergrund konnte man sogar die Rocky Mountains erkennen. Im Tower – Restaurant, bei dem es sich um ein Drehrestaurant handelt, es dreht sich innerhalb einer Stunde ein Mal komplett um seine Achse, aßen wir gleich zu Mittag und sparten uns so den Eintritt in den Turm. Das ist da so ein Abkommen. Tessa wurde versorgt und dann ging es weiter durch die Stadt. Eigentlich wollten wir als nächstes die „Devonian Gardens“ besichtigen, das ist eine verglaste Dachgartenanlage im 4. OG des „Toronto Dominian Square“, wird in allen Büchern gelobt, diese war aber leider wegen Renovierung geschlossen. Waren dann noch im Stadtpark „Prince`s Island“
– alles sehr schön gepflegt, überall riesige Hängeampeln, in denen die Pflanzen nur so bunt durcheinander wucherten, herrliche Spielplätze für Kinder, und, und, und.
Auch die Olympic Plaza, auf der 1988 die olympische Siegerehrung stattfand, haben wir gesehen. Trotz, dass es sich um eine Großstadt handelt, fühlten wir uns überhaupt nicht gestresst. Da war es vor paar Tagen in Victoria etwas anders – aber da war Tessa auch wesentlich unruhiger als heute. Heute klappte alles richtig super, die Kleine war sehr lieb. Uns hat es gut gefallen. Außerdem zieht die Maus überall die Aufmerksamkeit auf sich. In der S-Bahn zurück scherzte sie die ganze Zeit mit einer Frau, die neben uns saß und unterhielt alle Menschen ringsum. Sie war nach der S-Bahnfahrt ganz schön überdreht. Vorhin, nach dem Abendbrot, ist sie mir beim Stillen auf dem Arm eingeschlafen. Jetzt sitzen wir hier noch etwas zusammen und bloggen mal wieder für Euch, danach geht’s ins Bett. Morgen wollen wir wieder zurück in die Rockies. Bis nach Lake Louise soll es gehen.
Meine lieben Ellis, Euer Reisetagebuch ist schon über die Hälfte voll, ich muss mich ab jetzt etwas kürzer fassen darin, aber das ist sehr, sehr schwer. Jeden Tag gibt es so viele neue Eindrücke und so viel zu schreiben. Man will alle Gedanken, alles eben, festhalten. Muss ich mir was einfallen lassen. Liebe Mutti, wir hoffen, Dir geht es gesundheitlich gut und Du bist wohl auf. Wir wünschen Dir gute Besserung und hoffen, dass alles seinen Gang gegangen ist, genauso wie bei Paule. Wir melden uns die Tage telefonisch bei Euch, um Genaues zu erfahren!
Bis bald dann an Euch alle, viele liebe Grüße an alle, die uns verfolgen! Tschüßie!
Hallo an alle. Sind seit gestern Mittag etwa in Calgary. Die Fahrt hierher gestern war etwas anstrengend. Sind so ziemlich durchgefahren – für Tessa zum Schluss hin ganz schön anstrengend, sie hatte dann Hunger und keine Lust mehr, in ihrem Autositz zu sitzen. Sie hielt aber tapfer durch, bis auf eine kurze Schreiattacke zum Ende hin, da mussten wir dann durch. Waren so ca. 12.30 Uhr auf dem Parkplatz des Canada Olympic Park, wo 1988 die olympischen Disziplinen Skispringen, Bobfahren und Rodeln stattfanden. Heute findet sich in dem Gelände dort ein großer Wintersport und Mountainbike – Park. Wir waren von der Anlage selbst ein wenig enttäuscht, hatten uns mehr darunter vorgestellt. Erschien alles nicht so gepflegt und wir konnten uns schlecht vorstellen, dass dort mal so ein großes Ereignis stattgefunden hat. Haben uns letztlich die noch erhaltenen vier Schanzen angesehen
und hatten wieder mal Glück – uns hat ein älterer Herr mitbekommen, wie wir gerade auf eine der Schanzen hinausgingen. Er folgte uns und es stellte sich heraus, dass er einer der Angestellten dort ist. Er ging die ganze Zeit mit uns mit und erklärte uns so einiges, was die Olympischen Spiele damals betraf. Wir hatten also eine Art kleine Führung umsonst. Zwar auf Englisch, aber wir haben ihn recht gut verstanden. Zurück in unserem WoMo fing es wieder mal kräftig an zu regnen. Wir waren bedient und suchten uns erst mal einen Campground. Dieser befand sich im Prinzip direkt westlich von dem Olympic Park, allerdings fanden wir den Weg dahin erst nicht und machten ungewollt noch ne halbe Rundfahrt um den Stadtrand von Calgary. War ein wenig ärgerlich, kamen aber letztlich noch hier an. Eigentlich wollten wir mit Tessa am Nachmittag endlich mal etwas auf die Wiese, im Freien spielen, sie mal etwas krabbeln und laufen lassen, schaukeln gehen, aber daraus wurde nichts. Mussten notgedrungen den ganzen Rest des Tages im WoMo verbringen, da es sich einregnete.
Heute dann herrlicher Sonnenschein am Morgen, gutes Wetter um Calgary unsicher zu machen.
Die Betreiberin des Campgrounds gab uns den Rat, mit dem WoMo auf einen Park & Ride am Stadtrand zu fahren und von dort aus dann die S-Bahn zu nehmen, um nach Downtown zu gelangen. So haben wir es dann auch gemacht und es war die beste Lösung im Nachhinein. Hätten im Stadtzentrum nie und nimmer einen Parkplatz für ein WoMo gefunden. Als wir in Downtown einfuhren, zeigte sich ein Bild von riesigen verglasten Hochhäusern, u. a. zahlreiche Ölkonzerne und Banken. Die einzelnen Häuser sind mit einer Art Gangway über die Straßen verbunden, 15 Fuß über dem Erdboden.
Man kann also, wenn man möchte, ohne auf die Straße zu müssen, mehrere Blocks erreichen. Außerdem ist ein einzelnes Hochhaus schon wie eine kleine Stadt für sich. In jedem gibt es Restaurants, Läden, Dienstleister, Verweiloasen, Büros/ Arbeitsplätze, usw. Wie im Film. Es wimmelte vor Menschen, überall begegneten uns Geschäftsleute, vorrangig Männer in Anzügen, wenige Frauen. Das war sehr auffällig. Die Hauptshopping – Straße der Stadt, die „Stephen Avenue“, erkundeten wir als erstes. Von da aus ging es auf den 191m hohen Calgary Tower, von dem aus wir einen herrlichen Rundumblick über ganz Calgary hatten, ganz im Hintergrund konnte man sogar die Rocky Mountains erkennen. Im Tower – Restaurant, bei dem es sich um ein Drehrestaurant handelt, es dreht sich innerhalb einer Stunde ein Mal komplett um seine Achse, aßen wir gleich zu Mittag und sparten uns so den Eintritt in den Turm. Das ist da so ein Abkommen. Tessa wurde versorgt und dann ging es weiter durch die Stadt. Eigentlich wollten wir als nächstes die „Devonian Gardens“ besichtigen, das ist eine verglaste Dachgartenanlage im 4. OG des „Toronto Dominian Square“, wird in allen Büchern gelobt, diese war aber leider wegen Renovierung geschlossen. Waren dann noch im Stadtpark „Prince`s Island“
– alles sehr schön gepflegt, überall riesige Hängeampeln, in denen die Pflanzen nur so bunt durcheinander wucherten, herrliche Spielplätze für Kinder, und, und, und.
Auch die Olympic Plaza, auf der 1988 die olympische Siegerehrung stattfand, haben wir gesehen. Trotz, dass es sich um eine Großstadt handelt, fühlten wir uns überhaupt nicht gestresst. Da war es vor paar Tagen in Victoria etwas anders – aber da war Tessa auch wesentlich unruhiger als heute. Heute klappte alles richtig super, die Kleine war sehr lieb. Uns hat es gut gefallen. Außerdem zieht die Maus überall die Aufmerksamkeit auf sich. In der S-Bahn zurück scherzte sie die ganze Zeit mit einer Frau, die neben uns saß und unterhielt alle Menschen ringsum. Sie war nach der S-Bahnfahrt ganz schön überdreht. Vorhin, nach dem Abendbrot, ist sie mir beim Stillen auf dem Arm eingeschlafen. Jetzt sitzen wir hier noch etwas zusammen und bloggen mal wieder für Euch, danach geht’s ins Bett. Morgen wollen wir wieder zurück in die Rockies. Bis nach Lake Louise soll es gehen.
Meine lieben Ellis, Euer Reisetagebuch ist schon über die Hälfte voll, ich muss mich ab jetzt etwas kürzer fassen darin, aber das ist sehr, sehr schwer. Jeden Tag gibt es so viele neue Eindrücke und so viel zu schreiben. Man will alle Gedanken, alles eben, festhalten. Muss ich mir was einfallen lassen. Liebe Mutti, wir hoffen, Dir geht es gesundheitlich gut und Du bist wohl auf. Wir wünschen Dir gute Besserung und hoffen, dass alles seinen Gang gegangen ist, genauso wie bei Paule. Wir melden uns die Tage telefonisch bei Euch, um Genaues zu erfahren!
Bis bald dann an Euch alle, viele liebe Grüße an alle, die uns verfolgen! Tschüßie!
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Mittwoch, 20. Juni 2012
Unsere letzten vier Tage
rabenvogel, 04:35h
Montag, 18.6.12
Wir wollen uns, nach nun schon wieder vier vergangenen Tagen, endlich mal bei Euch melden und Bericht erstatten. Stellen grad fest, dass die Zeit echt wie im Flug verrennt. Uns ist, als hätten wir erst gestern geschrieben. Soweit geht’s uns dreien gut, wir können uns nicht beklagen. Wo wir die letzten Tage so waren, wollt Ihr sicher wissen. Dann wollen wir es Euch mal verraten.
Am Freitag, dem 15.6., führte uns unser Weg vormittags erst mal zu einer Alpakafarm, die Dirk am Vorabend im Netzt noch ausfindig gemacht hat. Die Besitzerin stammt aus Deutschland und wir kommen rasch mit ihr ins Gespräch. Dirki macht fast Nägel mit Köpfen und sichert schon mal den Email – Kontakt, falls wir unser gemeinsames Vorhaben doch irgendwann mal in die Tat umsetzen sollten. Erfahren, dass die Einfuhr der Tiere nach Deutschland günstiger ist, als wenn man sie sich in Deutschland selbst zulegt, außerdem würde man neue Blutlinien ins Land bringen, was auch wieder interessant für andere Züchter ist. Naja, sehen wir mal. Noch ist nichts fest und es wird auch sicher noch ein wenig Zeit vergehen, bis es evtl. mal dazu kommt, dass wir uns für die Anschaffung der Alpakas ermöglichen können. Haben erst mal noch ganz andere Vorhaben, … . Nach diesem kurzen Abstecher ging es auf in Richtung Revelstoke. Unterwegs hielten wir am „Last Spike“ – hier wurde am 7. November 1885 der letzte Nagel in die Schwellen der ersten kanadischen, transkontinentalen Eisenbahn geschlagen.
Gegen ca. 15.00 Uhr erreichen wir unseren Campground für die Nacht, am Williamson Lake. Nach unserer beider Meinung der schönste Platz bisher. Am Nachmittag selbst befahren wir noch den “ Meadows – in – the – Sky – Parkway“. Das ist eine Bergauffahrt, die 8-9 Monate im Jahr verschneit ist, und nur von Juli bis September voll befahrbar. Wir kommen bis 1300m hinauf, dann ist Schicht im Schacht. Haben aber trotzdem eine tolle Aussicht auf See, Berge mit Schnee, Stadt, Regenwald. Alles in allem ein gelungener Tag.
Außerdem ist Tina die ganze Strecke gefahren und bekommt Geschmack am Fahren dieses großen Wohnmobils. Ab jetzt müssen wir uns wohl jeden Tag reinteilen im Fahren. Der Abend klingt am Lagerfeuer aus, es ist noch lau, überall knistern die kanadischen Feuer, Tessa schläft zufrieden. Hier gibt es wieder einen schönen Spielplatz mit Schaukeln und Wippen, die wir natürlich schon ausprobiert haben.
Samstag war nicht so ein rosiger Tag. Es hat die ganze Zeit geregnet, es war trüb und bewölkt. Tinas Stimmung ist ein wenig bedrückt. Fahren trotzdem in den Regenwald bei Revelstoke, ziehen uns wetterfest an und machen eine ca. 3km lange Wanderung. Gehen den sogenannten „Inspiration Wood“ – Weg. Unsre Kleine schläft an Papas Bauch.
Zum Mittag selbst stehen wir mit unserem WoMo am „Revelstoke Dam“, einem der größten Staudämme in Kanada. Bleiben aber im Außenbereich. War nicht so der Bringer. Wir versorgen Tessa, essen selbst was Kleines und fahren noch zu den „Canyon Hot Springs“. Das sind Mineralquellen mit höheren Temperaturen, so wie in ner Badewanne. Da es aber in Strömen regnet und die Quellen im Außenbereich liegen, blasen wir das Ganze dann doch ab und fahren weiter. Zu zweit hätten wir es wahrscheinlich gemacht, aber mit Tessa –lieber nicht, hatten Angst, das sie sich bei dem Wetter was wegholt so im Freien. Auf dem Weg zu unserem Campground bei Golden legten wir noch einen kurzen Stopp am „Beaver River“ ein, um uns wenigstens kurzzeitig mal die Beine zu vertreten.
Sind abends dann zeitiger ins Bett und hofften auf einen besseren nächsten Tag.
Der Sonntag selbst war uns dann positiv gesonnen. Dadurch war der Samstag schnell vergessen. Wir hatten Sonnenschein, es war sogar deutlich wärmer als an den anderen Tagen, unsere Tour ging nach Radium, wo sich ebenfalls „Hot Springs“ befanden. Wir sind gegen Mittag da und liegen um ca. 13.00 Uhr im 39 °C warmen Wasser. Wie in einer Badewanne eben. Tessa fand es richtig klasse und uns tat es auch gut.
Anschließend ist die Kleine wie erschlagen, völlig breit, wir packen sie in ihre Kutsche und sie schläft sofort ein.
Wir nutzen die Gelegenheit, um das erste Mal essen zu gehen. Freuten uns auf ein Schnitzel, was dann allerdings nicht das war, was wir uns erhofft hatten. Es kam einfach aus der Fritteuse und wurde mit ein paar Spätzle serviert – kleine Portion, ohne Liebe zubereitet. Haben außerdem gelernt, dass es hier in Kanada zum Mittag nur eine Art Lunch gibt, kleinere Mahlzeiten also, und das eigentliche Diner erst ab 17.00 Uhr serviert wird. Mussten wir so hinnehmen, ist hier eben so. Nachdem wir dann noch ein wenig durch Radium selbst geschlendert sind, finden wir am frühen Nachmittag einen Campground am Ortsrand, wieder schön im Wald gelegen, und wandern, mit Tessa in der Rückentrage, noch so ca. 2,2km durch den Wald. Nach noch etwas spielen und schaukeln mit ihr wird sie ins Bett gebracht und Dirk möchte gern unsre zwei Steaks, die wir uns schon am Anfang der Reise gekauft hatten, am Lagerfeuer grillen. Obwohl er sonst ja nicht so gern selbst am Grill steht, sondern lieber Gegrilltes verspeist, macht er es perfekt, hat super geschmeckt. Backen uns in der warmen Glut gleich noch zwei Kartoffeln in Alufolie und sitzen noch bis so 22.00 Uhr am Feuer.
Der Tag war also recht gut, wobei, wieder Tina, ein seltsames Ereignis in den „Hot Springs“ hatte. Wen es also interessiert: Sie packt, nachdem sie sich umgezogen hat, ihre ganze Kleidung, auch die von Tessa, in einen Schließschrank, steckt einen Dollar hinein, dreht den Schlüssel um, zieht ihn ab, nimmt ihn mit, und geht, ohne an was schlechtes zu denken, zum Baden. Als sie sich fertig machen will, geht sie zu ihrem Schrank Nr. 527, vergleicht die Nummern von Schrank und Schlüssel, steckt den Schlüssel hinein, schließt auf, der Dollar klimpert heraus, aber, oh Gott, wo sind denn die Sachen von uns Mädels? Der Schrank ist leer. Tina bekommt kurz Panik, sieht sich schon im Bikini zum Parkplatz laufen, stürzt zurück zu Dirk, der mit Tessa noch vergnügt planscht. Wir schauen uns an, wissen erst mal kurzzeitig keinen Rat, dann kommen die Windungen wieder in Gang, Tina geht zur Badeaufsicht und meldet alles. Die nette Frau wirkt ganz und gar nicht schockiert, macht eine Durchsage und gibt Tina zu verstehen, dass sie an ihrem Schrank warten soll. Gesagt, getan, Tina wartet an ihrem leeren Schrank Nr. 527, es kommt eine weitere nette Frau, schaut in meinen leeren Schrank, öffnet wie selbstverständlich den benachbarten, offenen Schrank mit der Nr. 525, und siehe da, alle Sachen liegen drin, genauso, wie Tina sie hineingelegt hat. Und jetzt erklär uns bitte mal einer, wie das von statten ging. Sehr kurios, wir wissen bis jetzt nicht, wie das zu erklären ist und v. a. war keiner von den Angestellten da im Geringsten auch nur kurzzeitig in Alarmbereitschaft. Womöglich kommt das öfter vor?! Irgendwie erwischen immer Tina solche komischen Sachen.
Ja, und heute, Montag? Heute sind wir so halb zehn aufgebrochen, allerdings müssen wir dazu sagen, ist es hier, wo wir jetzt sind, schon eine Stunde später, da wir gestern eine Zeitgrenze überfahren haben. Wir haben uns aber dazu entschlossen, unsere Zeiten, die wir bisher hatten, zu behalten, da wir eh wieder hierher zurückkommen und weil wir Tessa nicht noch mehr Zeitanpassungen zumuten wollten. Ist ja auch nur eine Stunde. Wir fuhren heute durch den Kootenay Nationalpark nach Banff (Bundesstaat Alberta). So richtig zügig vorwärts kamen wir aber nicht, da auf unserer Wegstrecke dahin plötzlich einige unverhoffte Tiere vor uns standen – zu unserer großen Freude natürlich. Als erstes trafen wir ein Dickhornschaf, wir fangen mal langsam an. Dann erblickte Dirk am gegenüberliegenden Straßenrand einen kleinen Schwarzbär, der dort Essbares suchte. Zu unserem Glück war direkt an der Stelle eine kleine Ausfahrt, wo man zur Not parken konnte, was wir natürlich sofort machten. Eine Weile verbrachten wir dort und beobachteten, bevor es weiter ging. Nur kurze Zeit später gab uns ein entgegenkommendes Fahrzeug auf dem Highway Lichthupe – keine Ahnung warum. Dann plötzlich sahen wir den Grund, ein ausgewachsener Schwarzbär suchte ebenfalls am Straßenrand nach Futter und ließ sich durch die vorüberfahrenden Autos überhaupt nicht stören.
Wir hielten natürlich auch da an und waren nur das erste WoMo von vielen folgenden – es wurde eine Touristenansammlung. Dirk schoss Fotos, filmte, Tina stieg mit Tessa kurz aus und ging ein kleines Stück näher, wie alle anderen Leute auch. Der Bär ließ sich nach wie vor nicht stören und ging weiter seiner Wege. Es war wirklich sehr aufregend.
Dann ging es ein wenig zügiger voran, bis wir abermals zu einer WoMo Ansammlung am Straßenrand kamen. Grund hier war eine große Gruppe „Mountain Goats“ – eine Art Bergziegen, die auf der gegenüberliegenden Straßenseite versuchten, den Felshang herabzukommen. Also ein sehr abenteuerlicher, aufregender Vormittag. Zum Mittag dann legen wir einen Stopp am „Marble Canyon“ ein. Hier essen wir drei was und gehen dann ca. eine halbe Stunde durch das Gebiet des Canyons. Hier hat sich nämlich der „Tokumm Creek“ - ein turbulentes Gletscherflüsschen, bis zu 39m tief in den Kalkstein des „Marble Canyon“ eingegraben. Das Wasser ist vom Gletschersand milchig, türkis gefärbt und es stürzen sich zum Teil ganz schöne Wasserfälle in die Tiefe. Rings um uns herum riesige Flächen von verbranntem Wald. Sah mystisch aus. 2003 hat es hier 40 Tage lang gebrannt, 12% der Fläche des Nationalparks wurde vernichtet. So wie hier sieht es übrigens überall hin und wieder aus. Haben schon viele Regionen mit verkohlten Bäumen, von denen nur noch der Stamm steht, gesehen.
Buschfeuer bilden sich hier sehr rasch. Man hat auch überall große Tafeln mit der Telefonnummer, die man anrufen soll, falls man ein Feuer entdeckt. Worüber wir uns nur immer wieder wundern, ist, dass man trotz allem auf jedem Campground einfach so ein Lagerfeuer machen darf. Es gibt da zwar für jeden Stellplatz so eine Art flache Stahlzylinder, die für die Feuer gedacht sind, aber Funken fliegen ja trotzdem immer mal durch die Luft und könnten, bei sehr trockenem Klima, ein Feuer auslösen. Dirk meint nur gerade, dass er schon Schilder gesehen hat, dass ab einer bestimmten Waldbrandstufe keine Feuer gemacht werden dürfen. Na egal, auf jeden Fall ist auch das mit diesen Wäldern sehr eindrucksvoll. Am Nachmittag erreichen wir dann Banff, ein sehr gemütlicher Ort, inmitten der Rocky Mountains. Fühlen uns gleich wohl. Wir gehen ein wenig durch Souvenirlädchen, bummeln einfach ein wenig die Straßen entlang, bevor wir zum Abend hin auf unseren Campground fahren. Es hat vor gut zwei Stunden wieder heftig angefangen zu regnen, zum Glück haben wir ein Dach über dem Kopf, sitzen im Trockenen und Warmen, im Gegensatz zu unseren „Nachbarn“ hier, die mit Auto und Zelt unterwegs sind. Und das sind nicht Wenige. Mal sehen was uns morgen in Richtung Calgary erwartet. Wird wieder ein wenig eine längere Tour, dafür bleiben wir dann dort aber zwei Tage. Wir werden uns die Tage dann wieder melden, lasst es Euch bis dahin gut gehen. Wir freuen uns, auch mal was aus der Heimat zu hören. Bis bald dann, Eure drei schwarz Gefiederten.
Wir wollen uns, nach nun schon wieder vier vergangenen Tagen, endlich mal bei Euch melden und Bericht erstatten. Stellen grad fest, dass die Zeit echt wie im Flug verrennt. Uns ist, als hätten wir erst gestern geschrieben. Soweit geht’s uns dreien gut, wir können uns nicht beklagen. Wo wir die letzten Tage so waren, wollt Ihr sicher wissen. Dann wollen wir es Euch mal verraten.
Am Freitag, dem 15.6., führte uns unser Weg vormittags erst mal zu einer Alpakafarm, die Dirk am Vorabend im Netzt noch ausfindig gemacht hat. Die Besitzerin stammt aus Deutschland und wir kommen rasch mit ihr ins Gespräch. Dirki macht fast Nägel mit Köpfen und sichert schon mal den Email – Kontakt, falls wir unser gemeinsames Vorhaben doch irgendwann mal in die Tat umsetzen sollten. Erfahren, dass die Einfuhr der Tiere nach Deutschland günstiger ist, als wenn man sie sich in Deutschland selbst zulegt, außerdem würde man neue Blutlinien ins Land bringen, was auch wieder interessant für andere Züchter ist. Naja, sehen wir mal. Noch ist nichts fest und es wird auch sicher noch ein wenig Zeit vergehen, bis es evtl. mal dazu kommt, dass wir uns für die Anschaffung der Alpakas ermöglichen können. Haben erst mal noch ganz andere Vorhaben, … . Nach diesem kurzen Abstecher ging es auf in Richtung Revelstoke. Unterwegs hielten wir am „Last Spike“ – hier wurde am 7. November 1885 der letzte Nagel in die Schwellen der ersten kanadischen, transkontinentalen Eisenbahn geschlagen.
Gegen ca. 15.00 Uhr erreichen wir unseren Campground für die Nacht, am Williamson Lake. Nach unserer beider Meinung der schönste Platz bisher. Am Nachmittag selbst befahren wir noch den “ Meadows – in – the – Sky – Parkway“. Das ist eine Bergauffahrt, die 8-9 Monate im Jahr verschneit ist, und nur von Juli bis September voll befahrbar. Wir kommen bis 1300m hinauf, dann ist Schicht im Schacht. Haben aber trotzdem eine tolle Aussicht auf See, Berge mit Schnee, Stadt, Regenwald. Alles in allem ein gelungener Tag.
Außerdem ist Tina die ganze Strecke gefahren und bekommt Geschmack am Fahren dieses großen Wohnmobils. Ab jetzt müssen wir uns wohl jeden Tag reinteilen im Fahren. Der Abend klingt am Lagerfeuer aus, es ist noch lau, überall knistern die kanadischen Feuer, Tessa schläft zufrieden. Hier gibt es wieder einen schönen Spielplatz mit Schaukeln und Wippen, die wir natürlich schon ausprobiert haben.
Samstag war nicht so ein rosiger Tag. Es hat die ganze Zeit geregnet, es war trüb und bewölkt. Tinas Stimmung ist ein wenig bedrückt. Fahren trotzdem in den Regenwald bei Revelstoke, ziehen uns wetterfest an und machen eine ca. 3km lange Wanderung. Gehen den sogenannten „Inspiration Wood“ – Weg. Unsre Kleine schläft an Papas Bauch.
Zum Mittag selbst stehen wir mit unserem WoMo am „Revelstoke Dam“, einem der größten Staudämme in Kanada. Bleiben aber im Außenbereich. War nicht so der Bringer. Wir versorgen Tessa, essen selbst was Kleines und fahren noch zu den „Canyon Hot Springs“. Das sind Mineralquellen mit höheren Temperaturen, so wie in ner Badewanne. Da es aber in Strömen regnet und die Quellen im Außenbereich liegen, blasen wir das Ganze dann doch ab und fahren weiter. Zu zweit hätten wir es wahrscheinlich gemacht, aber mit Tessa –lieber nicht, hatten Angst, das sie sich bei dem Wetter was wegholt so im Freien. Auf dem Weg zu unserem Campground bei Golden legten wir noch einen kurzen Stopp am „Beaver River“ ein, um uns wenigstens kurzzeitig mal die Beine zu vertreten.
Sind abends dann zeitiger ins Bett und hofften auf einen besseren nächsten Tag.
Der Sonntag selbst war uns dann positiv gesonnen. Dadurch war der Samstag schnell vergessen. Wir hatten Sonnenschein, es war sogar deutlich wärmer als an den anderen Tagen, unsere Tour ging nach Radium, wo sich ebenfalls „Hot Springs“ befanden. Wir sind gegen Mittag da und liegen um ca. 13.00 Uhr im 39 °C warmen Wasser. Wie in einer Badewanne eben. Tessa fand es richtig klasse und uns tat es auch gut.
Anschließend ist die Kleine wie erschlagen, völlig breit, wir packen sie in ihre Kutsche und sie schläft sofort ein.
Wir nutzen die Gelegenheit, um das erste Mal essen zu gehen. Freuten uns auf ein Schnitzel, was dann allerdings nicht das war, was wir uns erhofft hatten. Es kam einfach aus der Fritteuse und wurde mit ein paar Spätzle serviert – kleine Portion, ohne Liebe zubereitet. Haben außerdem gelernt, dass es hier in Kanada zum Mittag nur eine Art Lunch gibt, kleinere Mahlzeiten also, und das eigentliche Diner erst ab 17.00 Uhr serviert wird. Mussten wir so hinnehmen, ist hier eben so. Nachdem wir dann noch ein wenig durch Radium selbst geschlendert sind, finden wir am frühen Nachmittag einen Campground am Ortsrand, wieder schön im Wald gelegen, und wandern, mit Tessa in der Rückentrage, noch so ca. 2,2km durch den Wald. Nach noch etwas spielen und schaukeln mit ihr wird sie ins Bett gebracht und Dirk möchte gern unsre zwei Steaks, die wir uns schon am Anfang der Reise gekauft hatten, am Lagerfeuer grillen. Obwohl er sonst ja nicht so gern selbst am Grill steht, sondern lieber Gegrilltes verspeist, macht er es perfekt, hat super geschmeckt. Backen uns in der warmen Glut gleich noch zwei Kartoffeln in Alufolie und sitzen noch bis so 22.00 Uhr am Feuer.
Der Tag war also recht gut, wobei, wieder Tina, ein seltsames Ereignis in den „Hot Springs“ hatte. Wen es also interessiert: Sie packt, nachdem sie sich umgezogen hat, ihre ganze Kleidung, auch die von Tessa, in einen Schließschrank, steckt einen Dollar hinein, dreht den Schlüssel um, zieht ihn ab, nimmt ihn mit, und geht, ohne an was schlechtes zu denken, zum Baden. Als sie sich fertig machen will, geht sie zu ihrem Schrank Nr. 527, vergleicht die Nummern von Schrank und Schlüssel, steckt den Schlüssel hinein, schließt auf, der Dollar klimpert heraus, aber, oh Gott, wo sind denn die Sachen von uns Mädels? Der Schrank ist leer. Tina bekommt kurz Panik, sieht sich schon im Bikini zum Parkplatz laufen, stürzt zurück zu Dirk, der mit Tessa noch vergnügt planscht. Wir schauen uns an, wissen erst mal kurzzeitig keinen Rat, dann kommen die Windungen wieder in Gang, Tina geht zur Badeaufsicht und meldet alles. Die nette Frau wirkt ganz und gar nicht schockiert, macht eine Durchsage und gibt Tina zu verstehen, dass sie an ihrem Schrank warten soll. Gesagt, getan, Tina wartet an ihrem leeren Schrank Nr. 527, es kommt eine weitere nette Frau, schaut in meinen leeren Schrank, öffnet wie selbstverständlich den benachbarten, offenen Schrank mit der Nr. 525, und siehe da, alle Sachen liegen drin, genauso, wie Tina sie hineingelegt hat. Und jetzt erklär uns bitte mal einer, wie das von statten ging. Sehr kurios, wir wissen bis jetzt nicht, wie das zu erklären ist und v. a. war keiner von den Angestellten da im Geringsten auch nur kurzzeitig in Alarmbereitschaft. Womöglich kommt das öfter vor?! Irgendwie erwischen immer Tina solche komischen Sachen.
Ja, und heute, Montag? Heute sind wir so halb zehn aufgebrochen, allerdings müssen wir dazu sagen, ist es hier, wo wir jetzt sind, schon eine Stunde später, da wir gestern eine Zeitgrenze überfahren haben. Wir haben uns aber dazu entschlossen, unsere Zeiten, die wir bisher hatten, zu behalten, da wir eh wieder hierher zurückkommen und weil wir Tessa nicht noch mehr Zeitanpassungen zumuten wollten. Ist ja auch nur eine Stunde. Wir fuhren heute durch den Kootenay Nationalpark nach Banff (Bundesstaat Alberta). So richtig zügig vorwärts kamen wir aber nicht, da auf unserer Wegstrecke dahin plötzlich einige unverhoffte Tiere vor uns standen – zu unserer großen Freude natürlich. Als erstes trafen wir ein Dickhornschaf, wir fangen mal langsam an. Dann erblickte Dirk am gegenüberliegenden Straßenrand einen kleinen Schwarzbär, der dort Essbares suchte. Zu unserem Glück war direkt an der Stelle eine kleine Ausfahrt, wo man zur Not parken konnte, was wir natürlich sofort machten. Eine Weile verbrachten wir dort und beobachteten, bevor es weiter ging. Nur kurze Zeit später gab uns ein entgegenkommendes Fahrzeug auf dem Highway Lichthupe – keine Ahnung warum. Dann plötzlich sahen wir den Grund, ein ausgewachsener Schwarzbär suchte ebenfalls am Straßenrand nach Futter und ließ sich durch die vorüberfahrenden Autos überhaupt nicht stören.
Wir hielten natürlich auch da an und waren nur das erste WoMo von vielen folgenden – es wurde eine Touristenansammlung. Dirk schoss Fotos, filmte, Tina stieg mit Tessa kurz aus und ging ein kleines Stück näher, wie alle anderen Leute auch. Der Bär ließ sich nach wie vor nicht stören und ging weiter seiner Wege. Es war wirklich sehr aufregend.
Dann ging es ein wenig zügiger voran, bis wir abermals zu einer WoMo Ansammlung am Straßenrand kamen. Grund hier war eine große Gruppe „Mountain Goats“ – eine Art Bergziegen, die auf der gegenüberliegenden Straßenseite versuchten, den Felshang herabzukommen. Also ein sehr abenteuerlicher, aufregender Vormittag. Zum Mittag dann legen wir einen Stopp am „Marble Canyon“ ein. Hier essen wir drei was und gehen dann ca. eine halbe Stunde durch das Gebiet des Canyons. Hier hat sich nämlich der „Tokumm Creek“ - ein turbulentes Gletscherflüsschen, bis zu 39m tief in den Kalkstein des „Marble Canyon“ eingegraben. Das Wasser ist vom Gletschersand milchig, türkis gefärbt und es stürzen sich zum Teil ganz schöne Wasserfälle in die Tiefe. Rings um uns herum riesige Flächen von verbranntem Wald. Sah mystisch aus. 2003 hat es hier 40 Tage lang gebrannt, 12% der Fläche des Nationalparks wurde vernichtet. So wie hier sieht es übrigens überall hin und wieder aus. Haben schon viele Regionen mit verkohlten Bäumen, von denen nur noch der Stamm steht, gesehen.
Buschfeuer bilden sich hier sehr rasch. Man hat auch überall große Tafeln mit der Telefonnummer, die man anrufen soll, falls man ein Feuer entdeckt. Worüber wir uns nur immer wieder wundern, ist, dass man trotz allem auf jedem Campground einfach so ein Lagerfeuer machen darf. Es gibt da zwar für jeden Stellplatz so eine Art flache Stahlzylinder, die für die Feuer gedacht sind, aber Funken fliegen ja trotzdem immer mal durch die Luft und könnten, bei sehr trockenem Klima, ein Feuer auslösen. Dirk meint nur gerade, dass er schon Schilder gesehen hat, dass ab einer bestimmten Waldbrandstufe keine Feuer gemacht werden dürfen. Na egal, auf jeden Fall ist auch das mit diesen Wäldern sehr eindrucksvoll. Am Nachmittag erreichen wir dann Banff, ein sehr gemütlicher Ort, inmitten der Rocky Mountains. Fühlen uns gleich wohl. Wir gehen ein wenig durch Souvenirlädchen, bummeln einfach ein wenig die Straßen entlang, bevor wir zum Abend hin auf unseren Campground fahren. Es hat vor gut zwei Stunden wieder heftig angefangen zu regnen, zum Glück haben wir ein Dach über dem Kopf, sitzen im Trockenen und Warmen, im Gegensatz zu unseren „Nachbarn“ hier, die mit Auto und Zelt unterwegs sind. Und das sind nicht Wenige. Mal sehen was uns morgen in Richtung Calgary erwartet. Wird wieder ein wenig eine längere Tour, dafür bleiben wir dann dort aber zwei Tage. Wir werden uns die Tage dann wieder melden, lasst es Euch bis dahin gut gehen. Wir freuen uns, auch mal was aus der Heimat zu hören. Bis bald dann, Eure drei schwarz Gefiederten.
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